Seit dem aktuell erschienenen macOS Sierra gibt die Möglichkeit, den Schreibtischinhalt und den Inhalt des Dokumente-Verzeichnisses in die iCloud zu verschieben. Das mag eine „nett gemeinte“ Idee gewesen sein, tatsächlich wird das einigen Nutzern erhebliches Kopfzerbrechen bereiten.

Ein Szenario: Du hast deine DEVONthink-Datenbanken in einem Unterverzeichnis des Dokumente-Ordners abgelegt. Nun aktivierst du in den Systemeinstellungen die Option, den Dokumente-Ordner in die iCloud auszulagern.


Datenbankgröße

Ich weiß nicht, wie groß deine Datenbanken und auch dein kompletter Dokumente-Ordner (da sind ja nicht nur DEVONthink-Datenbanken drin) ist, aber dir sollte bewusst sein, dass ein Upload von einigen zig GB an Datenvolumen u.U. sehr, sehr viel Zeit in Anspruch nehmen kann. Allein schon angesichts der zu übertragenden Datenvolumina kann ich nur davon abraten, Datenbanken in die Cloud zu verschieben.


Mangelnde Performance

Die iCloud ist nicht sonderlich fix. Selbst die Synchronisation von größeren iWork-Dokumenten (die ja eigentlich iCloud-optimiert sein sollten) kann recht lange dauern und die eigentlich beabsichtigte Echtzeit-Synchronisation ist in vielen Fällen blanke Theorie. Ich möchte mir gar nicht ausmalen, wie das bei einer Datenbank von meinetwegen 50 GB aussieht. Leider kannst du bei der iCloud nichts konfigurieren oder überwachen, so dass du auf Gedeih und Verderb auf das angewiesen bist, was dir die iCloud an (eher magerer) Performance bereit stellt.


Probleme mit gepackten Dateien

Die iCloud ist kein Speicherort für eine DEVONthink-Datenbank. Ich habe darauf bereits mehrfach hingewiesen (auch in meinem DEVONthink Arbeitsbuch) - es handelt sich bei der Datenbank um ein Package, das grundsätzlich vom Programm sauber geschlossen werden muss, bevor es von einem anderen Rechner aus geöffnet wird. Es kann eine gewisse Zeit gut gehen, eine in die iCloud ausgelagerte Datenbank geräteübergreifend nutzen, aber irgendwann kommt der Kladderadatsch.


Kein Time Machine Backup

Die iCloud ist nicht Teil des TM-Backups. Geht an einer in die iCloud ausgelagerten Datenbanken irgendetwas kaputt, hast du kein TM-Backup dieser korrupten Datenbank, auf welches du nun zugreifen könntest. Wenn du nicht regelmäßig deine iCloud-Inhalte mit einem anderen Backup-Tool sicherst, verlierst du deine Daten unwiederbringlich.


Workaround und Lösung

Ich stehe der Idee, die Inhalte des Dokumente-Verzeichnisses in die iCloud zu verlagern, grundsätzlich kritisch gegenüber. Aber wenn du es aus irgendeinem Grund trotzdem so umsetzen möchtest, wie Apple dir das anbietet, verschiebe vorher unbedingt Datenbanken, die du im Dokumente-Verzeichnis oder einem Unterverzeichnis abgelegt hast, an einen anderen Ort. Vielleicht erstellst du dir um Root-Verzeichnis des Benutzerordners einen Ordner „DEVONthink“, in welchem du deine Datenbanken ablegst.

Wenn du Datenbanken bzw. deren Inhalte rechnerübergreifend verfügbar machen möchtest, mache das bitte mit Hilfe der Synchronisationsmöglichkeiten von DEVONthink. Einen SyncStore kannst du durchaus in der iCloud ablegen - dafür ist der SyncStore gemacht. Allerdings ist die iCloud einer der am wenigsten performanten Cloud-Dienste und ich kann dir nur raten, dich nach Alternativen (magentaCloud, Dropbox etc.) umzuschauen. Darüberhinaus kann DEVONthink-to-Go nicht auf die iCloud zugreifen.