Wenn du ein Dokument duplizierst, wird es eben als identische Kopie angelegt - diese Kopie mag gegenüber dem Original keine Unterschiede ausweisen, aber sie ist trotzdem ein eigenständiges Dokument - eben eine Kopie.

Beim Replizieren ist das etwas anders - auch wenn der Vorgang des Replizieren dem Duplizieren sehr ähnlich ist. Hierbei wird das Dokument jedoch nicht dupliziert (es wird also keine Kopie angelegt), sondern es wird ein ein Verweis auf ein Dokument von einem Ort außerhalb des Ablagepfades, in dem dieses Dokument abgelegt wurde. Dadurch wird es möglich, das Dokument über diese Replikanten in beliebig vielen Gruppen einzuordnen. Das Ganze ist ganz ähnlich dem Alias im Finder.

Gehst du in deiner Datenbank auf den Replikanten, wird dir das Originaldokument angezeigt. Klickst du auf den Replikanten, öffnet sich das Originaldokument, du kannst Bearbeitungen vornehmen und alle anderen Replikanten übernehmen diese Bearbeitungen.

Ein Hinweis noch: Eigentlich ist es nicht richtig, vom „Originaldokument“ zu sprechen, wenn ich das Ausgangsdokument meine, von dem aus der Replikant erstellt wurde. Dieses in der DEVONthink-Datenbank angezeigte Dokument (bzw. der Replikant) ist „nur“ eine Zuordnung zu der einem in der Gruppenstruktur einer Datenbank (also das, was beispielsweise im Pfad ~/Datenbanken abgelegt ist. Die eigentliche Ablage deiner in der DEVONthink-Oberfläche angezeigten Dokumente erfolgt nämlich in den Tiefen deines Rechners und das, was du als Gruppenstruktur der Datenbank siehst, ist eigentlich „nur“ die grafische Aufbereitung dieses Datenhaufens in der Tiefe deines Rechners.

Daraus ergibt sich bei Replizieren, dass es eigentlich egal ist, welches in der DEVONthink -Oberfläche das Originaldokument war und welches der von dir erstellte Replikant - die einzelnen Replikanten sind innerhalb der DEVONthink-Oberfläche ohnehin nicht zu unterscheiden. Beide Instanzen sind daher völlig "gleichberechtigt". Du kannst daher auch beliebig viele Replikanten erstellen und dann ebenso beliebig Replikanten löschen - die Ursprungsdatei bleibt erhalten, soweit mindestens eine der Instanzen in der DEVONthink-Oberfläche verbleibt. Allerdings: Wenn du die letzte verbleibende Instanz aus der Datenbank löschst, ist das Dokument dann allerdings tatsächlich gelöscht.

Hier unterscheidet sich der Replikant dann auch vom Alias des Finders: Wenn du ein Alias löschst, bleibt das Original erhalten. Wenn du das Original löschst, nützt dir auch das Alias nicht mehr viel - auch wenn es erhalten bleibt. Es findet einfach seine Bezugsquelle nicht mehr.


Replizieren über Datenbankgrenzen hinweg

Replizieren funktioniert innerhalb der Datenbanken - es funktioniert nicht über Datenbankgrenzen hinweg. Genau das ist für mich eines der größeren Mankos im alltäglichen Kampf mit meinen in DEVONthink eingeordneten Dokumenten und es war lange Zeit ein Grund für mich, auf die parallele Nutzung mehrerer Datenbanken zu verzichten. Aber es gibt eine Krücke, die dem Referenzieren über Datenbankgrenzen hinweg fast gleichkommt:


Workaround

Du erstellst in der Datenbank A Verweise auf Dokumente und legst sie in Datenbank B ab. Einen Verweis kannst du über das Fenstermenü erstellen:

Bearbeiten > Verweis kopieren


oder du nutzt das Tastaturkürzel:

CTRL - ⌥ - ⌘ - C


In der Zieldatenbank kannst du den Verweis als Lesezeichen einfügen, indem du diesen Verweis mit

⌘ - N


oder z.B. mit

Kontext-Klick > Neu > Aus Zwischenablage

einfügst.

Das ist natürlich kein echter Replikant, aber damit lässt sich arbeiten. Aufpassen solltest du aber, wenn du das Original aus Datenbank A löschst: Dann nutzt dir auch der Verweis nichts mehr, denn er bleibt in Datenbank B zugänglich, führt aber ins Daten-Nirvana.

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Bildquelle: Pexels (Susanne Jutzeler, suju-foto)