"Brauche ich überhaupt eine Synchronisation, die über das hinausgeht, was Bonjour im eigenen Netzwerk bietet?" Mit Bonjour kannst du deine Datenbanken im eigenen Netzwerk zwischen verschiedenen Rechnern synchronisieren - das geht über WLAN, aber durchaus auch (und schneller) über eine Kabelverbindung.

Viele DEVONthink-Nutzer übersehen diese Option und suchen daher ausschließlich nach Möglichkeiten, über einen cloudbasierten SyncStore zu synchronisieren. Die Synchronisation über die iCloud kann hier die bequemste Lösung sein, sie aber auch die fehleranfälligste - dazu gleich mehr.

Daher solltest du dir die Frage stellen: "Muss ich unbedingt netzwerküberreifend synchronisieren oder reicht nicht auch eine Synchronisation im heimischen Netzwerk?"

Wenn du diese Frage bejahst, musst du dich tatsächlich mit der Einrichtung eines SyncStore (bzw. SyncJobs) befassen. Wie das genau geht, werde ich demnächst in einem Artikel über die Programmeinstellungen beschreiben. Du kannst aber auch gerne in mein eBook schauen: DEVONthink 3 - Einführung in die intelligente Informationsverarbeitung.

Der SyncStore ist dabei eine Art Transportmedium für auszutauschende Daten/Dokumente, das auf einem für alle an der Synchonsitation beteiligten Rechner erreichbaren Ort abgelegt wird. Der SyncStore ist keine vom Nutzer verwendbare Datenbank und auch kein Backup!

Hier beschränke ich mich auf die Vor- und Nachteile der einzelnen Synchronisationsmethoden. Vorab: Du musst dir darüber im Klaren sein, dass die Nutzung eines externen Ortes zur Synchronisation immer ein Datenschutzproblem mit sich bringt, denn eine Cloud ist nicht einfach eine Cloud, sondern ganz einfach der Computer von jemand anderem.

Die Synchronisierung selbst ist einfach und läuft im Regelfall im Hintergrund ab, aber du musst dich sich entscheiden, welche Synchronisierungsmethode du verwenden möchtest. Alle externen Synchronisierungsmethoden hängen von folgenden Faktoren ab

  • Netzwerkbedingungen, Erreichbarkeit und Zuverlässigkeit des Sync-Servers
  • der Leistungsfähigkeit des Sync-Servers (hier vor allem, wie viele parallele Datenverbindungen bzw. welche Bandbreite für den Datenverkehr er zulässt).

Welche Synchronisationsmethoden gibt es denn nun aber...?


Synchronisation im eigenen Netzwerk

Bonjour

Das Bonjour-Protokoll bietet eine Synchronisationsmöglichkeit zwischen zwei oder mehreren Rechnern, die sich im selben lokalen Netzwerk befinden, eingeschaltet sind und auf denen DEVONthink mit der jeweiligen zu synchronisierenden Datenbank geöffnet ist. Die Synchronisation funktioniert über eine WLAN-Verbindung, aber auch, wenn z.B. ein iPad per Kabel mit dem Computer verbunden ist.

Wichtig ist aber, dass nur einer der beteiligten Rechner als Server (Host) eingerichtet wird, die anderen sind die Clients. Definierst du mehrere Rechner als Hosts, kann es Probleme geben.

Wenn du eine Firewall eingerichtet hast oder ein Programm wie Little Snitch verwendest, musst du entsprechende Ausnahmen definieren, damit der Datenverkehr zwischen den beteiligten Rechnern nicht gestört wird.

Bonjour ist wahrscheinlich die schnellste und zuverlässigste Synchronisationsmethode. Allerdings müssen die beteiligten Rechner/Datenbanken aktiv und erreichbar sein. Bonjour funktioniert nicht in kontrollierten oder durch VPN gesicherten Netzwerken.


Lokaler SyncStore

Der lokale SyncStore entspricht im Prinzip einem SyncStore in einer Cloud. Hier befindet er sich jedoch auf einem lokal zugänglichen Medium, z.B. einer externen Festplatte.

Der Vorteil liegt darin, dass die beteiligten Rechner während der Synchronisation nicht (wie bei Bonjour) eingeschaltet sein müssen, sondern sich die Daten bei Bedarf aus dem SyncStore holen bzw. in den SyncStore laden.

Diese Option ist sehr schnell und funktioniert auch, wenn die beteiligten Rechner nicht aktiv, erreichbar oder eingeschaltet sind. Sie funktioniert jedoch nicht für die Synchronisation von iOS-/DTTG-Geräten untereinander.


Synchronisation über externe Server

Auch hier müssen die beteiligten Rechner während der Synchronisation nicht eingeschaltet sein, sondern holen sich die Daten bei Bedarf aus dem SyncStore bzw. laden sie in den SyncStore.

Wichtig: Einen SyncStore auf einem Server abzulegen bedeutet nicht, eine Datenbank auf dem Server abzulegen. Letzteres würde nicht funktionieren - zumindest nicht lange (es gibt "Kandidaten", die das tun, aber die landen dann regelmäßig bei mir und buchen Support...).


WebDAV

Auch wenn ein WebDAV-Server unter eigener Administration steht und vielleicht sogar in das lokale Netzwerk eingebunden ist, handelt es sich dennoch um eine externe Lösung. Wie bei den oben beschriebenen Lösungen wird auch hier ein SyncStore an einem Ort benötigt, der von den beteiligten Rechnern erreichbar ist - also auf dem WebDAV-Server.

Grundsätzlich kannst du, entsprechende Routerfreigaben vorausgesetzt, einen solchen WebDAV-Server auch für den Zugriff von außen freigeben. Je nach NAS oder Server, auf dem der WebDAV-SyncStore abgelegt ist, kann die Einrichtung eine gewisse Expertise erfordern.

Die Synchronisation über WebDAV ist schnell und erfolgt unter eigener Kontrolle. Der Nachteil ist der Konfigurationsaufwand für den Server selbst.


iCloud

Die Einrichtung der Synchronisation über die iCloud ist sehr einfach. Du musst nur zwischen der CloudKit- und der Legacy-Version wählen. CloudKit funktioniert erst ab DEVONthink 3.6.2 und ab DTTG 3.

Du kannst den Sync verschlüsseln.

Die Synchronisation über iCloud ist einfach einzurichten, aber langsam und fehleranfällig. Du wirst den SyncStore (den du nicht sehen kannst) öfter einmal leeren und neu einrichten müssen, um irgendwelchen notorischen Fehler zu beheben (z.B. "fehlende manifest-Datei".


Dropbox

Der Sync über Dropbox ist ebenfalls relativ einfach einzurichten, auch wenn der Konfigurations-Aufwand geringfügig höher ist als bei iCloud - aber im Grunde genommen ist er selbsterklärend. Der Zugriff bzw. der Sync kann verschlüsselt werden.

Der Sync via Dropbox funktioniert recht zuverlässig, wirkliche Nachteile gibt es nicht (außer, dass du dir bewusst sein musst, dass Dropbox eben ein Server außerhalb deiner Kontrolle ist - auch die Dropbox ist nicht einfach eine Cloud, sondern ein Rechner, der jemand anders gehört...).


GoogleDrive, OneDrive u.a.

Der Sync über diese Cloud-Plattformen ist theoretisch möglich, auch wenn dies nicht offiziell unterstützt wird. Performance lässt aber teilweise zu wünschen übrig (z.B. bei MagentaCloud).


Weitere Hilfestellungen

Hilfestellung findest du natürlich in der Hilfe, die du direkt aus DEVONthink heraus aufrufen kannst (Fenstermenü: Hilfe > DEVONthink 3- Hilfe), du kannst im DEVONthink Manual nachschauen oder du liest in den FAQ (Fragen und Antworten > Synchronisation) nach.

Und letztlich kann ich ggfs. meinen Support anbieten:

Hilfestellung und sonstige Kommunikation

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